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  • AutorenbildChristine Ubeda Cruz

Selbstfürsorge - heißes Bad oder Heavy Metal?


Gerade jetzt zum Jahresanfang ist das Thema „Selbstfürsorge“ wieder ganz hipp. Steht bei vielen Menschen auf der Vorhabenliste für 2022. Ganz oben. Und der Markt reagiert. Ist voll von Ideen und Angeboten. Will Dein Bestes. Das du dich um Dich kümmerst. Und Dein Geld.


Was bedeutet Selbstfürsorge eigentlich genau? Im Wortsinn wohl: gut für sich selbst zu sorgen! Ok, alles klar. Sollte Frau und Mann immer tun. Aber reicht es wirklich schon aus, sich ein heißes Bad, ein Gläschen Wein oder Whiskey zu gönnen, um gut für sich zu sorgen?


Selbstfürsorge, gerne auch neudeutsch „Selfcare“ ist ein Begriff, der uns aus sämtlichen Medien um den gebeutelten Körper und Geist schwirrt. Oft verbunden mit teuren Luxusartikeln, Kosmetik- und Genussprodukten, Seminaren und Wellness-Angeboten.


Aber hinter Selfcare steckt viel mehr, als wir im Alltag erleben. Selbstfürsorge sollte nichts sein, das wir kaufen, uns mühsam antrainieren und dann zwanghaft in den Alltag integrieren sollten.



Warum fällt es uns so schwer, gut für uns selbst zu sorgen?


Erinnerst Du dich an das Gebot: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“? Und warum tust Du es nicht? Warum begegnen wir Freunden, Familie und Fremden deutlich respektvoller und vor allem großzügiger und gnädiger als uns? Warum kritisieren wir uns selbst heftigst für kleinste Fehler? Verzichten auf psychischen und körperlichen Ausgleich und Regeneration. Warum überschreiten wir körperliche und mentale Grenzen, um ja keine Schwäche zu zeigen. Um mithalten zu können. Alles schaffen zu können.


Warum nur? Für wen? Und wer fordert das eigentlich?


Warum nur tun wir selbst nicht das, was wir unserer besten Freundin raten?


Merkst Du was? Es geht immer „nur“ um Leistung. Mehr, schneller, weiter. Ich muss doch… Und es geht nicht wirklich um Dich. Nicht um Deine Bedürfnisse. Stattdessen wird Dir zur Abgrenzung, zum Nein-Sagen, zu einem besseren Zeitmanagement oder zur Delegation von Aufgaben geraten. Und um das Ganze etwas geschmeidiger zu machen, solltest Du Dir dann ab und an ein warmes Schaumbad, eine sanfte Meditation und schöne Wellness-Klamotten gönnen. Oder Schokolade. Das ist mir zu süß. Zu heilig. Und zu leise. Zu einfach. Und deutlich zu wenig!


Selbstfürsorge ist eine Frage der inneren Haltung


Für mich unumstößlich: Selbstfürsorge ist eine Frage der inneren Haltung. Hier geht es darum, Verantwortung für sich, für sein mentales und körperliches Wohlbefinden zu übernehmen. Also ganz klar: Der Ball liegt bei Dir! Du bist am Zug.


Ein Schaumbad kann helfen! Schokolade auch. Wenn Du mit Dir im Reinen bist. Und dabei gleich auch noch Deine Selbstakzeptanz mit pflegst. „Ich bin gut, so wie ich bin! Ich bin wertvoll, trotz oder gerade wegen meiner Makel. Ich bin MIR wichtig. Und sorge (auch) für mich.” Und das hat nix mit Egoismus zu tun…


Und dann ist da noch das Thema Eigenverantwortung. „Dir ist klar, dass Du ganz viel selbst zu Deinem Glück, Deinem Wohlbefinden und Deiner Gesundheit beitragen kannst. Und Du tust es." Wenigstens meistens…

😜


Finde Deine Goodies


Wer hat eigentlich zu entscheiden, was gut für Dich ist? Die Wellness-Industrie? Sanft, einlullend, betörend? Nee, auch diese Entscheidung liegt bei Dir. Mach das, was Dir Freude macht - Stichwort Eigenverantwortung. Was zu Dir passt. Und Dir gut tut.


Willst Du wissen, wie ich versuch, gut für mich zu sorgen? Nicht immer, aber immer öfter…

  • Ich laufe. Jeden Tag. Fast. Joggen mögen meine morschen Knochen nicht mehr so gerne. Aber walken. Oder ziemlich schnelles spazieren gehen. Bekannte wähnen mich immer auf der Flucht… Ich gehe bei Wind und Wetter. Und ganz ehrlich: Sehr gerne bei Wind! Macht den Kopf frei…

  • Ich meditiere. Auch täglich. Jedenfalls meistens. Nicht mit Klangschalen. Das ist nix für mich! Meine Meditationen folgen wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen ohne Mantra und Hokuspokus. Und schaffen es tatsächlich mich runter zu bringen

  • Und jetzt knallt‘s. Wenigstens ein bisschen. Hab‘ ich mir bei Lindsay Istace abgeguckt. Ich mache meine Form von „Rage Yoga“. Angestautes Rausatmen. Schnaufen, stöhnen, fluchen bei (fast) jeder Ansana. Unterstützt wird mein Seelenheil dabei von schneller House Music. Laut und wummernd. Schei**e sage ich oft. Manchmal auch schlimmeres. Und atme. Hier habe ich dann doch ein Mantra: „inhale the good sh*t, exhale the bullshit“. Tut echt gut…

😜



Und - ist da vielleicht auch eine Idee für Dich dabei?


Gerade in diesen Homie-Zeiten, in denen wir so auf uns selbst bezogen leben, könnte es helfen, statt Badewanne mal wild und laut durch die Wohnung zu tanzen und zu hüpfen. Oder im Park, auch bei Schei*-Wetter rumzurennen und laut zu schreien. Und atmen - "inhale the good…"


Ein gutes Gefühl, sich so zu spüren… Probiere es doch mal aus!



Dieser Text ist mir in die Tastatur geflossen, dank Anna‘s Impuls zur Blogparade zum Thema #Selbstfürsorge.








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