top of page
  • AutorenbildChristine Ubeda Cruz

Wenn die SCHREIBFREUNDINNEN uneins sind


Weißes Pferd mit Fohlen auf der Weide
Ist das Leben doch ein Pony-Hof?

Auf einmal war er da! Dieser Eindruck, dass hier gerade etwas ganz und gar nicht rund läuft. Dass Interessen, Ideen, Meinungen verschiedener Menschen, eigentlich verbunden durch ein gemeinsames Ziel, gerade so gar nicht miteinander harmonieren. Einige wollen jetzt und sofort mit Neuem los galoppieren, andere lieber den Status quo verbessern. Schnell läuft die Diskussion heiß. Warum ist das so? Können wir gegensätzliche Meinungen nicht mehr aushalten? Enttäuschte Erwartungen vielleicht auch mal „runterschlucken“. Und vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt erneut in die Diskussion einsteigen?


Anfang November 2023. Draußen nass und usselig. Drinnen wärmt das virtuelle Lagerfeuer der Schreibfreundinnen. Doch manche Holzscheide knistern bedrohlich. Scheinen leicht harzig zu sein. Spucken und sprühen Funken. Die nicht nur in der kalt-feuchten Nacht verglühen. Sondern ein ganz anderes Feuer entfachen. So entsteht eine brenzlige Mischung aus unterschiedlichen Ängsten, Vorstellungen, Interessen und Vorgehensweisen. Zum ersten Mal wird’s so richtig heiß – äh, ich meine laut. Und nicht, weil wir lachen. Sondern weil Zeitmangel, Hunger, Müdigkeit, Ungeduld, Unverständnis, ungehörte Bedürfnisse und Selbstschutz-Mechanismen ungefiltert aufeinander prallen. Eine ganz neue Erfahrung in dieser sonst so friedlichen und wertschätzend aufeinander eingehenden Schreibfreundinnen-Gruppe.



DAS LEBEN IST KEIN PONYHOF


So, da war es nun auch bei uns, den Schreibfreundinnen, so weit. Nix Ponyhof mit milder Lagerfeuer Idylle, sondern volle Kanne Leben mit Höhen und, an dem Abend gefühlt einigen, Tiefen. Was war passiert?


Der erste Mittwoch im Monat ist uns wichtig. Da wird das virtuelle Lagerfeuer entzündet und wir treffen uns. Endlich wieder. Es fühlt sich gut an, die anderen, wenigstens auf dem Bildschirm, zu sehen. Wir tauschen uns aus, erzählen, hören zu, geben uns Mut und gegenseitige Unterstützung. Es ist eine wärmende, zärtliche und einfühlsame Gemeinschaft.


Doch dieser Mittwochabend im November ist anders. Unser Treffen fühlt sich von Anfang an „kalt“ und „Geschäftsmäßig“ an. Wie ein Teams-Meeting mit den Kolleg:innen im Büro und Homeoffice. So nach dem Motto: Schön, dass ihr alle da seid! Wir haben heute die folgende Agenda …


Da knistert es schon. Noch zaghaft. Die Funken lecken an trockenen Holzstücken. Oder ausgetrockneten Bedürfnissen. Und entzünden Widerstand. Schutzhaltungen machen sich breit. Die Flammen werden größer. Und offenbaren enttäuschte Erwartungen. Trauer, das lieb gewonnene Rituale, nicht erfüllt wurden. Unverständnis darüber, dass neue Ideen nicht als Chance gesehen werden. Auf der einen Seite: Laute Worte. Anderenorts: Tränen.


Doch dann eine überraschende Wende: Themenwechsel! Und Stimmungswechsel. Vorsichtiges antasten. Lachen und eine fast selbstverständliche Verabredung auf das Thema dieses Beitrags: Wenn die SCHREIBFREUNDINNEN uneins sind. Da waren wir uns ganz schnell wieder einig!


Etwas geschäftsmäßig endet unser Meeting termingerecht. Denn es drängen die nächsten Termine. Was bleibt: Leere und Traurigkeit. Und die Gewissheit: Wir alle möchten gehört, gesehen, erst genommen werden. Mit dem was gerade ist. Aber auch Zuversicht: Wir schaffen auch das! Unstimmigkeiten auszuhalten.


Das virtuelle Feuer ist – vorerst – erloschen. Die Glut arbeitet aber weiter… und möchte bewahrt werden. Für ein mild wärmendes und nährendes Lagerfeuer beim nächsten Treffen. Mit Zeit, Empathie und viel Verständnis für das, was gerade ist. Ich freue mich darauf!



Jetzt bin ich gespannt, wie meine Schreibfreundinnen unsere "Uneinigkeit" wahrgenommen haben. Kommst Du mit lesen?




77 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page