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  • AutorenbildChristine Ubeda Cruz

Die Schreibfreundinnen: Wenn der FLOW stolpert!

Wellenstruktur in verschiedenen Blautönen
Manchmal fließt es ...

Erneut widmen sich die #Schreibfreundinnen einem schier unendlichem Thema. Diesmal: Dem so viel beschriebenen und propagierten FLOW! Und wäre diese Kontemplation nicht schon tief genug, nein das reicht ja nicht, möchten wir noch tiefer graben und wohl am Erdmittelpunkt die Antwort auf die Frage finden: Was tun, wenn der FLOW stolpert? Oder anders gesagt: Wenn er Pause macht?


Dabei geht es so gar nicht um hoch technisierte Watte in merkwürdigen Slipeinlagen oder Höschen aus Papier! Die waren jedoch, besser gesagt, die Werbung dazu, unsere Ausgangsposition. Kennst Du vielleicht aus‘m Fernsehen: „ICH HAB ANGST, DASS GANZ WAS ANDERES FLIESST" sagt die eine Freundin beim Yoga zur anderen, als die sie aufforderte: ‚LASS DIE ENERGIE FLIESSEN‘. Tja, die besten Geschichten schreibt nun mal das Leben. Und so fanden wir, an einem heißen Juli-Abend am kühlen virtuellen Lagerfeuer unser Thema. Es floss uns quasi zu. Der Flow. Um dann festzustellen, dass der durchaus auch mal stolpern kann. Oder 'ne Pause einlegt. Im Sinne der genannten Slipeinlagen gut. Aber im Leben und im Gefühl? Mal schauen …


Zunächst einmal mein Versuch einer Antwort auf die Frage: Was versteht man unter FLOW?


Ich hab‘ nachgedacht, recherchiert und nachgelesen. Sogar in einer Zeitschrift, namens „FLOW“. Und ich komme zu der Erkenntnis: Es gibt mehr als eine Antwort. Für mich die vielleicht einfachste:


Flow ist der Zustand, in dem man sein Bestes gibt und sich bestens fühlt


Die Psychologie bezeichnet Flow als beglückend erlebtes Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung und restlosem Aufgehen in einer Tätigkeit, die wie von selbst vor sich geht. Also ein Schaffensrausch, Tätigkeitsrausch oder pure Lust und Freude, an dem was gerade ist. Meist entsteht der Flow, wenn die Herausforderung einer Aufgabe mit den eigenen Fähigkeiten in Einklang steht.


Das kenne ich gut. Es gibt viele Dinge, wo ich denke, ich kann sie. In denen ich mich verlieren kann. Und nein, damit meine ich so gar nicht die Timeline auf Social Media. Sondern Dinge, für die ich mich begeistere. Die mich erfüllen. Die mich die Zeit vergessen lassen. In die ich mich hineinknien darf. Das kann das „herumbasteln“ an meiner Homepage sein, mein morgendlicher Waldlauf, wenn ich hier was schreibe, auf meiner Terrasse im Erdreich – am besten mit beiden Händen – grabe, fotografiere, male oder mich in der Küche austobe. Das kann aber auch auf der Arbeit sein. Wenn ich im Laden den Kunden:Innen schöne Dinge zeigen darf, sie mit kleinen Häppchen in der Verkostung überraschen kann, mit ihnen ins Gespräch komme und sie letztendlich etwas kaufen. Nach einer schönen Meditation bin ich ganz entspannt im Flow. Auch wenn ich schwimme. Stimmungsvolle Musik versetzt mich in einen solchen. Da kann ich mich fallen lassen. Treiben. Fließen. Egal ob Oper, Rockkonzert oder meine House-Playlist.


Also teilweise ganz alltägliche Dinge. Da fließt es. Da bin ich – öfter – im Flow. In meinem Element. Und dann gibt es Situationen, da fließt so gar nix. Nicht das kleinste Tröpfchen. Du brauchst ein Beispiel: BÄNG – nimm das hier: Die Steuererklärung! Oder, gerade ganz aktuell: Vorsorge- und Patientenvollmacht.* Grrr – da fließt nur die Prokrastination. Und zwar so stark, dass ich nach gefühlt einem Jahr fast freiwillig mein Auto von innen putze. Auch etwas, was ich gerne aufschiebe. Bis ich beim Fahren besser höre, als sehe. Wenn das Radio dröhnt und ich das Gefühl habe, mein sehr kleiner smarter Zweisitzer wird durch die wummernden Bässe quasi "blind fließen".


Da ist nix mit Flow. Also beim Scheiben putzen. Ich komme erst wieder in Flow, wenn die Nachbarin meint, ich könnte in ihrem Auto gleich weitermachen. Ach herrlich, endlich kann ich eine Pause machen und mit ihr einen Schwatz halten. Da bin ich dann wieder in meinem Element, da fließt es. Trotz Pause. Und der Dreck bleibt an den Scheiben. Die Steuererklärung auf Erledigungsstatus 30 %, die Unterlagen für die Vorsorge- und Patientenverfügung wandern, bis auf Weiteres, ins to do-Körbchen …


ChatGPT sagt mir, mögliche Ursachen für das Stolpern oder für Blockaden des Flows könnten übertriebener Perfektionismus, fehlende Inspiration, übermäßiger Stress oder die Angst vor Versagen sein. Ach, echt jetzt? Ob ich wohl davor Angst habe, die Autoscheiben nicht sauber zu kriegen? Oder die Steuererklärung vielleicht nicht ganz im Sinne der Finanzverwaltung auszufüllen? Blödsinn. Aber eines stimmt: Für diese Aufgaben fehlt mir komplett die Inspiration. Die Erfüllung. Der Tätigkeitsrausch. Und das, obwohl die Herausforderung der Aufgabe mit meinen Fähigkeiten im Einklang steht.


Hm, was nun? ChatGPT weiß hier auch nicht mehr als ich.


Ich darf wohl einfach akzeptieren, dass Blockaden normal sind. Dass es Dinge im Leben gibt, die mir leicht von der Hand gehen. Und andere eben nicht. Das es stolpert. Oder pausiert. Ein Wechsel der Perspektive kann helfen. Stimmt! Die Vorstellung, dass ich vom Finanzamt Geld zurückerhalte, lässt mich die Steuererklärung fließend erledigen. Pausen sollen wahre Wunder wirken. Ja, nach dem Schwatz mit der Nachbarin, geht das Putzen der Scheiben viel besser. Routinen sollen helfen. Den Flow zu spüren. Ach nee! Das ist genug Routine, einmal im Jahr die Steuer machen zu müssen. Und Scheiben putzen innen im Auto allenfalls zweimal.


Mein Fazit: Es fliest, wenn es fließt. Das ist wie an meiner geliebten Nordsee. Oder wie in meiner Geldbörse: Mal ist Ebbe, mal herrscht Flut. Und wenn es mal nur tröpfelt – kein Problem. Denn wer sagt denn, dass alles in einem Schwall, ganz geschmeidig und immer fließend gehen soll? Niemand. Also. Pausen sind für was gut. Blockaden auch. Irrwege. Ebbe. Und hoch technisierte Watte. Kann helfen. Bei Bedarf.



Ob bei meinen #Schreibfreundinnen der Flow auch manchmal pausiert oder stolpert?

v.l.n.r. Susanne, Evelyne, Claudia, Alexandra, Marion

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*hast Du Dich schon darum gekümmert? Um die Vorsorge- und Patientenvollmacht? Immer und jederzeit sinnvoll und vollkommen Altersunabhängig! Tu‘ es einfach. Dann ist’s erledigt. Und Du bist frei zu fließen.


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