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Schon wieder Donnerstag

  • Autorenbild: Christine Ubeda Cruz
    Christine Ubeda Cruz
  • 5. Juni
  • 3 Min. Lesezeit


Ein Donnerstag im Juni. Der fünfte Tag des neuen Monats. Fast schon Sommer. Na ja – irgendwo sicher. Nur nicht hier. Ich frage mich, wie wohl die Meteorologie mit der Astrologie kommuniziert. Meteorologisch war am 1. Juni Sommeranfang. Also hier auf der sogenannten Nordkugel. Weiß die Meteorologie auch davon? Um wahre Sommer-Gefühle, also Freibad-Sonnenbrand-Eiscreme, auszulösen, müsste die aktuell recht frische Temperatur nun mal Anlauf nehmen, oder? Aber wahrscheinlich kommt es wieder so: 21. Juni – kalendarischer Sommeranfang – Schwups, Sonne an, Hitze da!


Nun gut, nützt ja nichts sich über die offenbar nicht stattfindende Kommunikation des Wetters mit den Jahreszeiten auszulassen. Der Kalender läuft einfach unbeirrt weiter. Und das Wetter auch. Wir können es wohl nicht wirklich beeinflussen. Ganz im Gegensatz zum Klima. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.


#FrauBrüllen lädt immer am fünften eines Monats zum guten, alten, "Tagebuch Bloggen" ein. Das heißt bei ihr #WMDEDGT?" (kurz und knackig für "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"). Und stammt aus einer Zeit, als es mit Social Media so langsam losging, die Menschen noch lesen wollten und andere dafür ihr Leben niederschrieben. Gibt’s heute auch noch. Nur (leider) nicht geschrieben, sondern in bunten Bildern. Nennt sich Reel und lässt die Zuschauenden meist an einem makellosen, wunderschönen Leben teilhaben. Also ich weiß nicht, wie es euch geht, ich mag es, schöne Bilder anzuschauen. Ich mag es aber so gar nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass mir eine Scheinwelt vorgegaukelt wird. Ein Grund, weshalb ich so gerne hier bei #FrauBrüllen mitmache und ganz viel mitlese. Denn hier zeigt sich das ehrliche Leben. Außerdem:



Bloggen ist das neue Slow Media


hat kürzlich @ellilessmann in einem Kommentar (auf Instagram!) hinterlassen. Also ich fand das gut. Sehr passend. Und ihr so?


Und sonst so? Wie war der Tag, Liebling?! So ganz anders als bei Anke Engelke und Kristian Thees. Kennst du, gelle?! Die beiden quatschen zweimal die Woche (überall wo es gute Podcasts gibt) sehr lustig und dabei recht klug über alles, wirklich alles. Äußerst unterhaltsam und inspirierend. Und sie begleiten mich auf meinen morgendlichen Runden durch den Stadtwald. Heute haben wir uns (leider) nicht gehört – aus Gründen.


Denn ich durfte sitzen. Im Warteraum einer Praxis für Nuklearmedizin. Darüber könnten die beiden auch mal quatschen. Wie man auf die Idee kommt, den Wartebereich für Patient:innen und Begleitung in einem „normal breiten“ Flur einzurichten. Mit extra schmalen, extra harten aber dafür garantiert keimfrei zu haltenden Stühlen. Die so eng nebeneinander stehen müssen, dass ich unweigerlich auf der einen Oberschenkelseite die nervöse Hitze des Patienten, den ich begleitete, spüre, wie auch die „stahlharten“ Muskelstränge eines weiteren Wartenden auf der anderen Seite. An den Wänden hängen Plakate, die sich dafür bedanken, hier bitte Maske zu tragen. Gut, kann ich ein verstehen, bei der Enge. Was mir aber nicht einleuchten will, ist die Tatsache, dass die ausgelegten Magazine mit dem unverkennbaren blauen Einband des Lesezirkels mindestens zwei Jahre alt sind. Ob Druckerschwärze noch immer gegen Bakterien und Viren hilft? Wie auch immer – ich versuche mal, das Thema „Wartezimmer“ bei Anke und Kristian einzureichen. Wobei halt, ich weiß nicht, ob das als Thema taugt. Wird vielleicht etwas wortkarg, über unbequeme Möbel und verblassende Wandfarbe zu plaudern. Denn mehr passiert da nicht. Alle Wartenden sind starr und verharren, fast wie die extra harten, keimfreien Stühle. Entweder aus Anspannung und Angst vor der Untersuchung und dem Befund. Oder weil alle, wirklich alle, mit hochgezogenen Schultern und zusammengekniffenen Augen auf das kleine Gerät in ihrer Hand starren. Und nur ab und an mit einem Finger zucken. Oder aufschrecken, wenn sie zur Behandlung oder Konsultation aufgerufen werden.


Ja, ihr Lieben, das war heute mein Tag. Unspektakulär. Die Person, die ich begleitete, hat die erste Untersuchung heute gut überstanden. In genau einer Woche sitzen wir wieder auf den keimfreien, extraharten Stühle für die zweite Runde. Erst danach gibt es einen Befund. Es bleibt spannend. Und – wir hoffen sehr, auf eine gute Nachricht.



P.S.: Beim Zahnarzt war ich übrigens in der vergangenen Woche. Der hat ein ganz hübsches Wartezimmer mit bequemen Stühlen. Verstanden hat die Ärztin mich aber nicht. Lag wahrscheinlich an den vielen Werkzeugen, mit denen sie mir im Mund herum hantierte. Jetzt bin ich ein ganz klein wenig traurig. Denn ich brauche, juhu, keine Krone!

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