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Der elastische Zwischenraum

  • Autorenbild: Christine Ubeda Cruz
    Christine Ubeda Cruz
  • vor 49 Minuten
  • 2 Min. Lesezeit
Nicolaus-Hoptimist der seine elastische Federmitte zeigt
Hoptimist mit elastischem Zwischenraum

Es ist Adventszeit. Man erkennt sie daran, dass sie besinnlich sein soll und er, der Advent, trotzdem rennt. Und wir rennen mit, obwohl wir wissen, dass davon nichts besser wird. Langsamer machen wir später. Ganz bestimmt.


„Nur mal schnell mit Freunden auf den Weihnachtsmarkt“, sagst du. Klar, das muss sein. Das haben wir uns nach diesem Jahr verdient. Oder wenigstens nach dieser Woche. Eigentlich nach diesem Tag. Glühwein ist eh weniger Alkohol als vielmehr flüssige Wärme. Und davon, also ich meine die Wärme, dürfte es gerne mehr geben …


Freunde meinen, dass wir uns "unbedingt im alten Jahr noch sehen müssen". Warum, weiß keiner so genau. Es gäbe dafür mehr als 300 andere Tage. Aber kneifen gilt nicht. Also rennen wir zu diesem Treffen. Natürlich in der neuen, total angesagten Weinbar. Wein ist eh nur vergorener Traubensaft…


Wir rennen weiter. Du nach Hause. Hier warten liebe Freunde, ein weiterer geselliger Abend und Raclette. Du schiebst Kartoffeln ins Pfännchen, Käse hinterher und denkst: Vorsätze? Vernunft? Auf den Bauch hören? Ach was. Das eine Pfännchen geht noch. Fett erzeugt Wärme, und davon haben wir eindeutig zu wenig …


Während wir uns so durch den Advent arbeiten, ist er immer bei uns und tut seine Arbeit. Meist still und leise, manchmal aber auch laut und grummelnd. Er nimmt alles auf. Alles, was wir nicht absagen, nicht stehen lassen und nicht lassen können. Seine Kapazitäten scheinen unbegrenzt. Und er vergisst nichts.


Noch ein Glühwein? Noch ein Plätzchen? Er nimmt es hin. Wird voller. Wird runder. Dehnt sich. Nicht schmerzhaft. Eher … präsent. Dieser Bereich zwischen Brust und Becken. Dieser "elastische Zwischenraum".


Zärtlich streichle ich über meine Rundung und denke: Gleich ist Weihnachten! Und du bist der Beweis für Nähe, Liebe und Genuss. Von – eigentlich zu viel, aber trotzdem richtig!

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