Ist wirklich schon wieder Januar? Das geht mir jetzt gerade viel zu schnell. Statt im Fitnessstudio drehe ich gerade noch ein paar extra Runden im Bett.
Meine Freundin hat mich vorhin gefragt, ob ich auch bei der Yoga Challenge mitmachen würde. Äh, echt jetzt? Hat die schon begonnen? Und Du bist aktiv dabei? Wow!!! Wir sind doch gerade ‚mal in der ersten Januarwoche. Gut so! Und da draußen gibt es wirklich Menschen, die voller Elan am 1. Januar angefangen und ihr Leben umgekrempelt haben? Sofort los sprinten, Yoga machen, sich ausschließlich vegan ernähren - Stichwort: Veganuary 2023! - oder sich auf dem Crosstrainer abstrampeln? Cool. Hut ab! Alles, was ich weg strample ist meine Bettdecke. Gefühlt so gegen 11.00 Uhr. Und dann noch ausgesprochen widerwillig.
Also ganz ehrlich: Ich bin noch nicht so richtig im neuen Jahr angekommen! Hänge im Zeitkontinuum fest. Irgendwo zwischen den Jahren. Ich mag diese Zeit, diesen unaufgeregten Stillstand. Mir gefällt es gut in diesem etwas dumpfen, wohlig-warmen Schwebezustand noch ein wenig hängen zu bleiben. Ich lass einfach mal los. Vegetiere genussvoll vor mich hin. Voll oder so gar nicht vegan. Und vollkommen ohne Elan. Herrlich!
Meine Freundin fragt sorgenvoll: Hast Du eine Winter-Depression? Komm‘ mit raus. Du brauchst Bewegung, frische Luft und ganz viel Vitamin D. Das gibt es auch im frühlingshaften Frankfurter Dauergrau.
Sehnsuchtsvolle Sehnsucht nach Nichtstun
Ich winke ab: Nein, keine Angst, das ist keine Depression. Da ist nur eine tiefe Sehnsucht in mir, das Leben, kurze Zeit, mal etwas gemächlicher anzugehen. Einfach mal weniger bis nichts zu tun. Und das finde ich gerade richtig gut, dass ich mir das gönne. Wonach sehne ich mich, wenn ich die Sehnsucht nach dem Nichtstun stille?
Nach Ruhe. Abstand. Ich-sein. Draußen ist es grau. Und meistens nass. Das sind doch gute Gründe, einfach mal drinnen zu bleiben. Mein Sozialleben habe ich in den letzten Monaten (endlich wieder!) reichlich bedient. Und kulinarisch war auch so einiges geboten. Oder soll ich eher zugeben: viel zu viel! Also eine gute Zeit, mich mal um mich zu kümmern. Nachzudenken. Zu träumen. Pläne zu machen. Und wo kann man das am besten? Richtig: Im eigenen, kuscheligen Bettchen. Da geh‘ ich jetzt wieder hin. 16.25 Uhr und es wird dunkel… Ich denke, ich sollte Feierabend machen.
Und an alle, die mich nach meinen Vorsätzen für das neue Jahr fragen: DIE BEHALTE ICH FÜR MICH!
Und passe sie, situationsbedingt, immer wieder an! Wer weiß: Vielleicht springe ich morgen aus dem Bett und renne (wieder!) durch den Wald. Und finde endlich den Eingang in mein Fitness-Studio. Den Veganuary mache ich eh schon mit. Oder ich mache nichts davon und bleibe noch ein wenig liegen. Könnte ja auch einer meiner Vorsätze sein. Den ich ganz flexibel genieße.
Ich wünsche euch, meinen lieben und treuen Leser:Innen ein gutes neues Jahr! Macht es euch fein - elanvoll, langsam, gemächlich, schnell oder im Sprint - ganz wie es euch gefällt. Da gibt es wohl kein Richtig oder Falsch! Oder?
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