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  • AutorenbildChristine Ubeda Cruz

Stärken gelten als gut. Aber Schwächen? Können die auch charmant sein?


Mein Saisongemüse - Erbsen. Und manchmal zähle ich sie...

Jeder Mensch hat sie. Stärken und Schwächen. So richtig starke Stärken. Und so mehr oder weniger schlimme Schwächen. Viele verwenden viel Zeit darauf, ihre vermeintlichen Schwächen zu verbessern. Am besten in Stärken umzuwandeln. Das kann hilfreich sein. Wenn man zum Beispiel eine Schreib-Leseschwäche hat. Und einem so Vieles in dieser Welt verschlossen bleibt. Und dann gibt es Schwächen, die sind halt da. Ich kann zum Beispiel nicht Bockspringen. Ich kann das Ding sehr schick umwerfen, elegant drumherum laufen oder Limbo-artig drunter durchkriechen. Aber nicht drüber springen. Na und? Davon geht die Welt nicht unter. Das ist mal nichts negatives. Oder?


Wir alle haben Stärken und Schwächen. Das ist wie Ying und Yang. Schwarz und Weiß. Und etwas Grau dazwischen. Gehört zum Leben. Wie Soll und Haben. Aus meine Sicht soll das jeder Mensch haben.


Das mit dem Bockspringen ist eine meiner Schwächen. Oder besser: Die Vermeidung des Bockspringens. Seit ich nicht mehr am Schulsport teilnehmen muss, mache ich konsequent einen großen Bogen um dieses bockige Sportgerät. Oder ist das jetzt eine Stärke?

So meide ich manches. Oder stürze mich darauf oder rein. Ganz einfach, weil ich eine Schwäche dafür habe. Solche Besonderheiten machen einen Menschen doch aus - oder?


Wie auch immer. Ich habe Schwächen oder Marotten. Oder ich werde schwach für… etwas. Oder jemanden. Ich mag das. Meine vielleicht größte Schwäche:

Lachen 😆

Und wenn es „kleiner“ sein darf (oder muss): lächeln 😉



Schau mal, ob es Dir auch so geht.


Rechts ist da, wo der Daumen links ist


Häh, what? Hat mein Papa immer gesagt. Ist aber noch immer ein Rätsel für mich.

Freitags beim Pilates. Dumm, dass die Trainerin bittet, die Strümpfe auszuziehen. Dann hätte ich wenigstes das L und das R auf‘m Socken zur Orientierung gehabt. Die fehlte - sehr! So hatte ich am Ende der Stunde einen gordischen Knoten irgendwie zwischen und mit allen Armen und Beinen. Sah wohl witzig aus. Meine Trainings-Partnerinnen haben jedenfalls gelacht. Wie ich als Päckchen verknotet da saß. Zum Glück haben sie mir dann beim Sortieren meiner Gliedmaße geholfen. Jetzt überlege ich ernsthaft, mir ein L und R auf den jeweils passenden Fuß tätowieren zu lassen. Und am besten auch auf die Hände. So zur Sicherheit…


Bist Du noch ganz knusper?


JA! Da werde ich schwach. Das ist ein Debakel. Eine Sucht. Lass alles andere dafür stehen und liegen. Teile auch höchst ungern: KARTOFFELCHIPS! Am Liebsten die aus Spanien. Die sind so schön pur. Nur Kartoffeln, Olivenöl und etwas Salz. Hörst Du das Knacken, wenn Du den ersten Chips zum Mund führst? Sanft mit den Lippen liebkost? Zart mit Deinen Zähnen berührst? Und dann die Kartoffelscheibe in tausend Teile zersplittert? Deine Geschmacksknospen den krossen, salzigen Geschmack wahrnehmen? Und sofort der Impuls entsteht, den nächsten Chip zart mit den Zähnen zu zermalmen. Das ist doch eine Schwäche - oder? Oder doch eine Sucht?

Ich tendiere zur Sucht. Kann nämlich nicht aufhören, bis auch der letzte Krümmel vertilgt ist.


Oh "frau" - Du Erbsenzählerin!


Bekennende. Ich LIEBE sie. Die kleinen grünen, runden Dinger haben es mir angetan. Frisch und knackig. Und auf keinen Fall und niemals, nie die angegrauten Dinger aus der Dose. Vielleicht auch noch mit diesen auf rund getrimmten Karotten. Nee, es müssen die frischen sein. Stehen gerade auf dem Saisonkalender. Am Samstag werde ich ein ganzes Kilo frische Erbsen kaufen. Dann setzte ich mich auf die Terrasse und pale* sie aus ihren Schoten. Und freue mich wie ein kleines Kind, wenn sieben Erbsen dicht an dicht in einer der grünen Hüllen sitzen. Sieben ist so eine magische Zahl für mich. Ah, auch ne Schwäche. Und bin enttäuscht, wenn nur eine drin ist. Und dann wird gekocht. Natürlich mit Erbsen. Nudel mit Erbsen, Risotto mit Erbsen, Erbsen im Salat oder im Smoothie. In der Pie und als Püree, und, und… Damit komme ich gleich zu meiner nächsten Schwäche. Dem Essen. Und dem Kochen. Und dem Trinken. Uups, das sind ja schon drei - mindestens…

Ein Gutes haben aber die Erbsen. Sie sind so VIEL GESÜNDER als Kartoffelchips. Und ich teile sie gerne.


Dann hab‘ ich noch mindestens eine ganz große Schwäche. Die für meinen Lieblingsmann. Aber das ist eine ganz andere Geschichte…

***

Und - wofür hast Du eine Schwäche? Wozu kannst Du nicht nein sagen? Wofür oder wobei verlierst die Orientierung, den Verstand oder gar die Beherrschung?

Ich liebe es, ab und zu mal den Verstand zu verlieren. Oder vielleicht treffender: Die Vernunft zur Seite zu schieben. Und dann freue ich mich wie ein kleines Kind. Dafür manchmal schon ausreichend: Sieben Erbsen in einer Schote!

* manche sagen auch „ausschoten“?!



Danke Anna Koschinski. Wieder ein schöner Impuls in der #Blognacht vom 1. Juli 2022. Exakt lautete er: „Dafür hab’ ich eine Schwäche…“ Spannend, auf was für Gedanken Du immer wieder kommst. Und was wir Blogger daraus machen. Siehe auch bei Inge Schumacher https://ingeschumacherblog.de/oder Sabine Bergbauer https://mausloch.blogspot.com/.

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