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  • AutorenbildChristine Ubeda Cruz

Darf ich JETZT meinen Cappuccino in der Sonne genießen?


Foto: Christine Ubeda Cruz / Layout: Canva
Frieden - Hoffnung - Frühling

Ich sage es, wie es ist: Die schrecklichen Vorkommnisse der letzten Tage haben mich aus meiner Bahn geworfen. Aber wen von uns nicht?


Zwei Jahren Pandemie, persönlich schwierige und traurige Situationen und jetzt DAS! Dieser hirn- und sinnlose Krieg. Die Nachrichten von Detonationen, Angriffen, Soldatenmassen und von Menschen die um ihr Leben fürchten, es verlieren, von mehr als 1 Million Menschen, die innerhalb weniger Tage aus ihrer Heimat flüchten und, und, und…


Ach ihr wisst ja selbst, wie es da draußen aussieht. Und wahrscheinlich fragen wir uns alle: „Was ist nur mit unserer Welt passiert?“ Diese Frage beschäftigt mich ständig und überall. Aber - ich finde keine Antworten...


Ich erlebe und sehe diese große Solidarität und Hilfsbereitschaft. Weltweit. Das gibt mir etwas Trost. Und eine Aufgabe. Die betäubt meine Hilflosigkeit. Und gibt mir Hoffnung. Das diese überragende Unterstützung und die gemeinsamen Proteste die (allermeisten) Menschen eint. Ich wünsche mir so sehr, dass Diplomatie und Menschenliebe ihren Weg finden. Ich fühle mich wohltuend umgeben (oder umarmt?) von Menschen. Menschen mit Empfindungen, Gefühlen, Angst, Empathie, Fürsorge und der einenden Gewissheit, dass „Mensch sein“ eigentlich ganz einfach ist.


Richtig oder Falsch


Seit einigen Tagen scheint hier, wie zum Trotz, die Sonne aus „allen Knopflöchern“. Wenn ich im Stadtwald unterwegs bin, fühlt sich es sich für den Moment leicht, optimistisch und friedlich an. Menschen gehen spazieren, unterhalten sich. Kinder flitzen über die Wiese. Erste zaghafte Blüten zeigen sich. Vögel zwitschern. Fast surreal…


Menschen sitzen, noch eingemummelt in Schal und Mantel, und seit langem mal wieder mit Sonnenbrille, im Straßencafé. Und JA, wir dürfen den ersten Cappuccino in der Sonne schlürfen. Und JA, wir dürfen uns dabei gut fühlen. Das ist überhaupt nicht egoistisch. Im Gegenteil: Es ist vernünftig. Denn auch in schwierigen Zeiten sollten wir uns um uns selbst kümmern. Nur so haben wir ausreichend Energie für uns, unsere Lieben und auch, wer kann und mag, für andere. Wir dürfen den Moment genießen - Carpe diem!


Manche Menschen befinden sich im Schock. Andere betreiben Business as usual, um sich abzulenken. Wiederum andere engagieren sich. Manche konsumieren alle Nachrichten. Oder gar keine mehr. Weil sie es nicht mehr aushalten können. Und wiederum andere sitzen eben mal für ‚ne halbe Stunde in der Sonne…


Was wem und wie hilft, ist äußerst individuell. Da gibt es kein richtig oder falsch. Jeder Mensch geht mit Situationen, die das Leben ihm stellt, anders um. Und genauso darf es auch jetzt sein.


Das erlaube ich mir


Den Wahnsinn der Welt auszuhalten ist so anstrengend geworden. Da kam man durchaus auch mal trotzig sein. Nach dem Motto: „NEIN! Ich esse meine Suppe nicht!“


Einige haben mit dem Rauchen angefangen. Wieder. Andere haben das Fasten erst gar nicht begonnen. Genießen bewusst ihr Glas Rotwein am Abend. Oder ihre Schokolade. Verständlich - oder? (Fast) alles was gut tut oder als Ventil funktioniert, ist gut. Und wenn‘s bunte Videos sind, die Momente des Blödsinns oder der Leichtigkeit bringen - so what!


Und so erlaube ich mir auch, in der Sonne zu sitzen und den Vögeln zu lauschen. Und für ein paar Momente den Frieden hier im Stadtwald oder im Café zu genießen.


Und dabei versuche ich das, was da um uns herum geschieht, zu akzeptieren. Es ist, wie es ist. Und ich habe, leider, nicht die Macht, es zu ändern. Zwischenzeitlich macht sich ganz zaghaft etwas Fatalismus in mir breit. Irgendwie geht es immer weiter… Und das stimmt mich fast schon wieder ein ganz klein wenig zuversichtlich.


Was mich noch bewegt...


Schreiben hilft mir. Weil Worte wirken. Das merke ich gerade jetzt wieder, wo ich zum Ende dieses Textes komme. Es sortiert meine wirren Gedanken in mir. Und hoffentlich auch hier.


Lesen hilft auch. Dir - sonst wärst Du nicht hier.


Ich möchte jetzt keinesfalls in Traurigkeit und Endzeitstimmung verfallen. Aber der eigentlich geplante Artikel, in dem ich mich Augenzwinkernd über „Hunde-K*ck*“ aufrege, fand ich vollkommen deplatziert. Eigentlich soll mein Blog ein Ort für Humorvolles und Leichtes sein. Aber aktuell habe ich keine Vorstellung, was ich hier auf Frau vom Main veröffentlichen kann und soll. Oder besser gefragt:


Was möchtest Du hier lesen?


Schreib‘ mir doch mal, was Dir gefallen würde?

  • Eine Pause?

  • Eher Ernstes?

  • Etwas Humorvolles?

  • Oder etwas ganz anderes?


Danke, ich freue mich auf Deine Rückmeldung.

Und bitte bleib Hoffnungsfroh!

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